Frühling
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte,
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
- Horch, von fern ein leiser Harfenton
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
( Eduard Mörike )
Möchte dieses mal was Positives schreiben. Etwas Erfreuliches. Wir bekommen viele Nachrichten und Bilder von unseren vermittelten Schützlingen. Das freut uns sehr zu erfahren, wie sich in die Familien eingelebt haben.
Beliebt sind ja immer noch die Katzenwelpen. Klar sind sie süß und so tapsig. Aber auch sie werden größer und erwachsen. In den letzten Jahren haben wir aber auch erwachsene Katzen vermittelt. Davon möchte ich ein wenig erzählen und allen ans Herz legen, sich nicht immer für die Kleinen zu entscheiden.
Jola, sie war ungefähr 5 Jahre alt als sie zu einer Familie mit einer Tochter kam. Sie haben sich für eine erwachsene Katze entschieden. Jola hat sich sehr gut eingelebt, immer ist sie an der Seite des Mädchens. Sie haben mir mal geschrieben: Wir erfreuen uns jeden Tag aneinander, ein Glück, dass wir uns gefunden haben.
Jola ist auch an Krankheitstagen immer nahe bei der Tochter. Und die beiden unternehmen gemeinsame Spaziergänge.
Eine andere Geschichte: Einen älteren Kater konnten wir zu einer älteren Dame vermitteln, die allein war. Ihre Familie wünschte sich für eine Hauskatze für sie. Zufällig hatten wir einen passenden Kater.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Beide sind ein tolles Team geworden. Keinen einzigen Tag möchte sie ihren Kater missen. Immer wenn er zum Schmusen kommt, drückt er seinen Kopf an ihr Gesicht und ihr kullern ein paar Tränen über die Wangen vor Glück. Ich wünsche den beiden noch viele glückliche Jahre.
Das sind jetzt nur zwei Beispiele, warum man sich auch für eine ältere Katze entscheiden kann.
Sie sind schon ruhiger und ausgeglichener als die Kleinen, die vor Temperament strotzen und oft für viel Wirbel sorgen können.
Von älteren Tieren geht eine besondere Magie aus und es erfüllt die neuen Besitzer (wenn man bei Katzen von Besitzern reden kann….) mit großer Freude, wenn sie einem Tier, welches vielleicht vorher kein so schönes Leben hatte, ein liebevolles Zuhause bieten und es verwöhnen können.
Eine verletzte Taube auf dem Gehweg. Alle Passanten laufen an ihr vorbei, ignorieren ihr Leid. Ist ja nur ein dämlicher Vogel, Ungeziefer. Warum sollte man ihr helfen? Eine junge Frau fuhr mit dem Auto an der Taube vorbei und sah sie. Drehte mit dem Auto um, hielt an und nahm das verletzte Tier auf. Sie rief mich an und gemeinsam haben wir das arme Ding zu einem Bekannten gebracht, der sich mit Tauben auskennt. Ihr Bein war gebrochen, sonst war sie unverletzt. Er pflegte sie gesund und als sie wieder bei Kräften war, konnte er sie wieder in die Freiheit entlassen.
Eine abgemagerte umherstreifende Katze in einem Ort. Eine Frau sah sie und fragte in der Nachbarschaft ob jemandem diese Katze gehört. Ihr Fell war so verklebt, dass es aussah, als sei es mit Beton überzogen. Sie lief jedem Menschen hinterher in der Hoffnung auf Hilfe. Keiner sonst rührte einen Finger für dieses arme Tier. Aber diese Frau nahm die Katze mit und brachte sie zu mir.
Ich finde keine positiven Worte, keine Entschuldigung für die Menschen, die solches Leid sehen und einfach ignorieren.
Lisa, so heißt diese Kätzin, wurde gebadet und ihr verfilztes Fell wurde geschoren. Ich erfreue mich jeden Tag an Lisa, wie sie mit der Zeit an Gewicht zunimmt und ihr Fell langsam nachwächst.
Ein anderes immerwährendes Thema: Das Leid der Bauernhofkatzen. Was mich immer wieder in Wut versetzt, sind die Aussagen von manchen Landwirten, dass Katzen, die gefüttert werden, keine Mäuse mehr jagen. Oder: Man muss der Natur freien Lauf lassen. Oder: Der Winter war nicht streng genug, da haben viele Katzen überlebt.
Obwohl manche Tierschutzvereine die Kastrationen übernehmen würden, ist das Interesse die Katzen kastrieren zu lassen gering.
Lieber sehen sie zu, wie die Tiere durch Hunger, Krankheit und Inzucht leiden und sterben.
Das Kleine auf dem Foto kam mit zwei Köpfen zur Welt. In diesem Fall hoffe ich, dass der Tod bald eintrat und es nicht leiden musste.
Zum Glück gibt es noch Menschen, denen die Leiden der Tiere nicht egal sind und sich dann kümmern, dass geholfen wird, auch wenn sie es vielleicht nicht selbst können.
Wir versuchen schon den ganzen März über, die Streunerkatzen in Ertingen beim Geflügelschlachthof einzufangen zum Kastrieren, leider bisher mit mäßigem Erfolg. Das wird bestimmt dauern.
Wir haben im Moment keine tragenden Katzen oder Jungtiere. Das war letztes Jahr im gleichen Zeitraum anders. Kann aber noch kommen.
Eine befreundete Tierschützerin von einem anderen Verein kämpft gegen Katzenhasser an. Bei ihrem Bericht stellen sich mir die Nackenhaare auf vor Entsetzen:
In einem Industriegebiet hat sie eine Futterstelle für die Streunerkatzen aufgebaut. Das erleichtert auch das spätere Einfangen der Katzen. Irgendwem scheint das nicht zu passen, denn es wird Gift über das Futter gestreut oder Stacheldraht zur Hälfte eingegraben. Einmal kam sie zur Futterstelle, zum Glück, und hat beobachtet, wie eine Mutterkatze in ihrer Angst ein Jungtier aus dem Stacheldraht ziehen konnte. Zwei hingen noch drin, die konnte sie befreien. Sie nahm die zwei Kleinen mit nach Hause, wo sie dann tierärztlich versorgt wurden. Die Katzen werden an der Futterstelle auch mit Steinen und Knüppeln beworfen. Solche Dr****äcke, die so etwas machen!
Sie versuchte es bei der Polizei anzuzeigen. Aber: " Versuchte Tierquälerei ist keine Straftat sondern eine Ordnungswidrigkeit."
Das hat sie schriftlich bekommen. Da fehlen mir die Worte….
Schaut euch mal die Bilder an und urteilt
selbst. Solche Menschen gehören an den Pranger gestellt, wenn man wüsste, wer sie sind.
Leider hat man meist keine Beweise…..
Noch ein Fall übelster Tierquälerei:
Eine junge Katze wurde mit einem Fadenschneider schrecklich hingerichtet. Siehe Foto!
Die Tierschützerin berichtete, dass der Mann gewartet hat, bis die Jungen ans Futter gegangen sind und dann hat er gemäht…..da konnten sich nicht mehr alle in Sicherheit bringen. Sie hat ihn gesehen, aber er sagte, dass es ein Versehen gewesen sei.
Auch wenn sie die Tat beobachtet hat, kann sie nicht nachweisen, dass vorsätzlich gehandelt wurde.
Es gibt auch Menschen, die sind wirklich der Meinung, aus Dummheit oder Ignoranz, dass die Tiere schon weggehen, wenn sie mit dem Mähgerät kommen. Deshalb werden jedes Jahr zahlreiche Tiere, besonders auch Igel, schwer verletzt, verstümmelt und getötet. Oft verenden sie auch qualvoll und langsam an den Verletzungen.
Es ist so furchtbar und traurig. Unfälle können passieren, aber mit mehr Vorsicht und Achtung vor allen Kreaturen,
könnten auch viele verhindert werden.